Poker Regeln & FAQ
Alles, was Sie über Texas Hold'em wissen müssen
Grundlagen
Texas Hold'em ist die beliebteste Poker-Variante weltweit. Jeder Spieler erhält 2 verdeckte Karten (Hole Cards), und es werden 5 Gemeinschaftskarten (Community Cards) offen auf den Tisch gelegt.
Ziel: Die beste 5-Karten-Pokerhand aus 7 verfügbaren Karten bilden.
Minimum: 2 Spieler (Heads-Up)
Maximum: 10 Spieler an einem Tisch
Optimal: 6-9 Spieler für das beste Spielerlebnis
Blinds sind Pflichteinsätze, die vor dem Austeilen der Karten gesetzt werden.
Small Blind: Spieler links vom Dealer, setzt halben Mindesteinsatz
Big Blind: Nächster Spieler, setzt vollen Mindesteinsatz
Der Dealer Button (auch "Button" genannt) markiert die Position des theoretischen Dealers.
- Wandert nach jeder Hand im Uhrzeigersinn weiter
- Bestimmt die Positionen der Blinds
- Der Button agiert in allen Wettrunden als Letzter (beste Position!)
Spielablauf
1. Pre-Flop: Jeder erhält 2 Hole Cards, erste Wettrunde
2. Flop: 3 Gemeinschaftskarten werden aufgedeckt, zweite Wettrunde
3. Turn: 4. Gemeinschaftskarte wird aufgedeckt, dritte Wettrunde
4. River: 5. Gemeinschaftskarte wird aufgedeckt, letzte Wettrunde
5. Showdown: Verbleibende Spieler zeigen ihre Karten, beste Hand gewinnt
Pre-Flop: Spieler links vom Big Blind (Under the Gun/UTG)
Flop, Turn, River: Spieler links vom Dealer Button (Small Blind Position)
Wichtig: Die Action verläuft immer im Uhrzeigersinn!
Der Showdown findet statt, wenn nach der River-Wettrunde noch mindestens 2 Spieler im Spiel sind.
- Der letzte Aggressor (letzte Bet/Raise) zeigt zuerst seine Karten
- Andere Spieler können ihre Karten zeigen oder "mucken" (verdeckt abwerfen)
- Die beste 5-Karten-Hand gewinnt den Pot
- Bei gleichwertigen Händen wird der Pot geteilt (Split Pot)
Hand-Rankings
Hier sind alle Poker-Hände vom stärksten zum schwächsten:
| Rang | Hand | Beschreibung | Beispiel | Wahrscheinlichkeit |
|---|---|---|---|---|
| 1. | Royal Flush | Die absolut beste Hand! | ![]() |
0,00015% |
| 2. | Straight Flush | 5 aufeinanderfolgende Karten in einer Farbe | ![]() |
0,0014% |
| 3. | Four of a Kind (Vierling) | 4 Karten mit gleichem Wert | ![]() |
0,024% |
| 4. | Full House | Drilling + Paar | ![]() |
0,14% |
| 5. | Flush | 5 Karten in einer Farbe | ![]() |
0,20% |
| 6. | Straight (Straße) | 5 aufeinanderfolgende Karten | ![]() |
0,39% |
| 7. | Three of a Kind (Drilling) | 3 Karten mit gleichem Wert | ![]() |
2,11% |
| 8. | Two Pair (Zwei Paare) | 2 verschiedene Paare | ![]() |
4,75% |
| 9. | One Pair (Ein Paar) | 2 Karten mit gleichem Wert | ![]() |
42,26% |
| 10. | High Card (Hohe Karte) | Keine der obigen Kombinationen | ![]() |
50,12% |
Während all der Jahre wurden viele Spitznamen für Poker Hände erfunden:
- Big Slick: A-K (beste nicht gepaarte Hand)
- Pocket Rockets: Pocket Asse (AA)
- Cowboys: Pocket Könige (KK)
- The Ladies: Pocket Damen (QQ)
- Fish Hooks: Pocket Buben (JJ)
- TNT: Pocket Tens (TT)
- Two Snowmen: Pocket Achter (88)
- Doyle Brunson: 10-2 (gewann damit 2x WSOP Main Event)
- Dead Man's Hand: A-8 (Wild Bill's letzte Hand)
- Kojak: K-J
- Maverick: Q-J
- Valentines: K♥-Q♥
- Phil Hellmuth: Schwarze Neuner (99♠♣)
Full Boat: Ein anderer Name für Full House
Gutshot: Inside Straight Draw (nur eine Karte macht die Straße)
Backdoor / Runner Runner: Zwei aufeinanderfolgende Karten, die benötigt werden um eine Hand zu bilden
Wheel: Der niedrigstmögliche Straight: A-2-3-4-5
Open Ended: Straight Draw, der auf beiden Seiten offen ist (z.B. 10-9 auf 8-7-2 Board)
Ein Vierling (auch "Four of a Kind" oder "Quads") besteht aus 4 Karten mit identischem Wert.
Bildung:
- 4 Karten müssen den gleichen Wert haben
- Die 5. Karte ist der Kicker
- Beispiel: K♠ K♥ K♦ K♣ 9♠ = Vierling Könige mit 9-Kicker
Spieler A: 7♠ 7♥ 7♦ 7♣ A♠
Spieler B: J♠ J♥ J♦ J♣ 3♠
Gewinner: Spieler B - Vierling Buben schlägt Vierling Siebenen
Wetten & Aktionen
1. FOLD (Aussteigen):
- Sie werfen Ihre Karten ab und sind aus der Hand
- Alle bereits investierten Chips sind verloren
- Kann jederzeit gemacht werden
2. CHECK (Schieben):
- Keine Chips setzen, aber im Spiel bleiben
- Nur möglich, wenn vor Ihnen niemand gesetzt hat
- Action geht zum nächsten Spieler
3. BET (Setzen):
- Erste Wette in einer Wettrunde platzieren
- Minimum = Big Blind (Pre-Flop) oder vorheriger Bet (später)
- Alle folgenden Spieler müssen reagieren
4. CALL (Mitgehen):
- Sie gleichen den aktuellen Einsatz aus
- Sie bleiben in der Hand ohne zu erhöhen
- Beispiel: Gegner bettet 500 → Sie callen 500
5. RAISE (Erhöhen):
- Sie erhöhen den aktuellen Einsatz
- Minimum-Raise: Mindestens Verdoppelung der vorherigen Bet/Raise
- Alle Spieler müssen erneut handeln
- Beispiel: Gegner bettet 200 → Sie raisen auf mindestens 400
6. RE-RAISE (Erneut erhöhen):
- Erhöhung nach einem Raise (auch "3-Bet" genannt)
- Folgt denselben Minimum-Regeln wie Raise
- Beispiel: Spieler A bettet 100, B raist auf 300 → Sie re-raisen auf min. 500
7. ALL-IN (Alles setzen):
- Sie setzen alle Ihre verbleibenden Chips
- Kann nicht mehr folden oder weitere Chips setzen
- Bleiben bis zum Showdown im Spiel
- Können nur den Pot gewinnen, in den Sie eingezahlt haben
Ein String Bet ist ein Regelverstoß beim Setzen von Chips.
Was ist ein String Bet?
- Chips in mehreren Bewegungen über die Linie schieben
- Erst einen Teil setzen, dann zurückgehen und mehr Chips holen
- Beispiel: "Ich calle deine 200... *pausiert*... und raise auf 500"
Warum verboten?
- Spieler könnte Reaktion der Gegner beobachten
- Unfairer Informationsvorteil
- Klassischer Anfängerfehler, aber auch Betrugsversuch möglich
Option 1: Verbal ankündigen - "Raise auf 500" - dann Chips setzen
Option 2: Alle Chips in EINER Bewegung über die Linie schieben
Die Betting Line: Imaginäre Linie vor Ihnen - alle Chips die darüber geschoben werden, sind im Spiel!
"Action" ist der zentrale Begriff für das Wettsystem im Poker.
Wann ist eine Wettrunde beendet?
Eine Wettrunde endet, wenn ALLE folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- Jeder aktive Spieler war mindestens einmal an der Reihe
- Alle aktiven Spieler haben den gleichen Betrag investiert
- Keine offenen Raises mehr
Flop, 3 Spieler:
- Spieler A: Check
- Spieler B: Check
- Spieler C: Check
✅ Wettrunde beendet! Alle haben gecheckt → Turn Karte kommt
Pre-Flop, 4 Spieler:
- UTG: Call 20 (Big Blind)
- MP: Raise auf 60
- Button: Fold
- Small Blind: Fold
- Big Blind: Call 40 (gleicht auf 60 aus)
- UTG: Call 40 (gleicht auf 60 aus)
✅ JETZT Wettrunde beendet! Alle aktiven Spieler haben 60 investiert
Fortgeschrittene Regeln
Pot Odds sind das Verhältnis zwischen aktuellem Pot und dem Betrag, den Sie callen müssen.
Pot: 1000 Chips
Zu callen: 200 Chips
Pot Odds: 1000:200 = 5:1
Bedeutung: Sie müssen in 1 von 6 Fällen gewinnen (16,7%), um profitabel zu sein
Implied Odds berücksichtigen zusätzlich das Geld, das Sie in zukünftigen Wettrunden noch gewinnen können.
Unterschied zu Pot Odds:
- Pot Odds: Nur aktueller Pot
- Implied Odds: Pot + erwartete zukünftige Einsätze
Position bezieht sich auf Ihre Sitzposition relativ zum Dealer Button.
Positionen (9-handed):
- Early Position: UTG, UTG+1, UTG+2 (Under the Gun)
- Middle Position: MP1, MP2, MP3
- Late Position: Cutoff, Button
- Blinds: Small Blind, Big Blind
Warum ist späte Position besser?
- Sie sehen, was alle anderen machen, bevor Sie entscheiden
- Mehr Informationen = bessere Entscheidungen
- Können mehr Hände spielen
- Bessere Bluff-Möglichkeiten
Outs sind die Karten, die Ihre Hand verbessern und wahrscheinlich zum Gewinn führen.
Ihre Hand: A♠ K♠
Flop: Q♠ 8♠ 3♥
Outs: 9 Pik-Karten verbleiben im Deck
Gewinnchance Turn: ~19%
Gewinnchance bis River: ~35%
Häufige Outs:
- Flush Draw (4 suited): 9 Outs (~35% bis River)
- Open-Ended Straight Draw: 8 Outs (~31% bis River)
- Gutshot (Bauchschuss): 4 Outs (~16% bis River)
- Overpair Draw: 6 Outs (~24% bis River)
Flop → Turn: Outs × 2 = ungefähre %
Flop → River: Outs × 4 = ungefähre %
Ein Side Pot entsteht, wenn ein Spieler All-In geht, aber andere Spieler noch mehr Chips haben.
Spieler A: 1000 Chips (geht All-In)
Spieler B: 5000 Chips (callt)
Spieler C: 5000 Chips (callt)
Main Pot: 3000 (1000 von jedem)
Side Pot: Weitere Einsätze zwischen B und C
Wichtig: Spieler A kann nur den Main Pot gewinnen!
Turnier-Regeln
Cash Game:
- Blinds bleiben konstant
- Chips = echtes Geld
- Kann jederzeit aufstehen und auszahlen
- Kann Chips nachkaufen (Re-Buy)
Turnier:
- Blinds steigen in festen Intervallen
- Chips = Turnierwert (keine direkte Geldentsprechung)
- Spielt bis zum Ausscheiden oder Sieg
- Meist kein Re-Buy (außer in Re-Buy Phase)
- Preisgeldverteilung nach Platzierung
In Turnieren steigen die Blinds nach festgelegten Zeitintervallen (Levels).
Level 1 (0-15 min): 25/50
Level 2 (15-30 min): 50/100
Level 3 (30-45 min): 75/150
Level 4 (45-60 min): 100/200
...und so weiter
Ante:
- Ab gewissem Level zahlen alle einen kleinen Pflichteinsatz
- Erhöht den Pot und erzwingt mehr Action
- Typisch ab Level 3-5
"In the Money" bedeutet, dass Sie weit genug gekommen sind, um Preisgeld zu gewinnen.
Buy-In: 100€
Prize Pool: 10.000€
Paid Places: Top 15 (15% der Spieler)
Platz 16: "Bubble" - knapp raus!
Platz 15: ITM - Min-Cash (z.B. 150€)
Platz 1: 3.000€
Die Bubble:
- Der Spieler, der direkt vor den Geldrängen ausscheidet
- Oft sehr vorsichtiges Spiel kurz vor der Bubble
- Big Stacks können kleine Stacks unter Druck setzen
ICM ist ein mathematisches Modell, das den aktuellen Wert Ihrer Turnier-Chips in echtem Geld berechnet.
Warum wichtig?
- Turnier-Chips ≠ Cash-Game-Chips
- Chips gewinnen hat weniger Wert als Chips verlieren kostet
- Besonders relevant an der Bubble und am Final Table
Satellite Turniere sind Qualifikationsturniere, bei denen Sie Tickets für größere Events gewinnen können.
Satellite Buy-In: 10€
Ziel-Event Buy-In: 100€
100 Spieler: Top 10 gewinnen Ticket
Kein Preisgeld, nur Tickets!
Strategie-Unterschied:
- Überleben ist wichtiger als Chip-Akkumulation
- Platz 10 = Platz 1 (beide kriegen Ticket)
- Sehr tight spielen, wenn nah am Ticket
Allgemeine Regeln
Für den Poker Manager und dessen Vertretung hat die Berücksichtigung der Fairness und die beste Lösung im Sinne des Spiels höchste Priorität.
Situationen, die in diesem Reglement nicht erwähnt sind, entscheidet die Direktion oder deren Vertretung angemessen und den jeweiligen Umständen Rechnung tragend.
Von Spielgästen wird erwartet:
- Anmeldedaten und Sitzplatzzuweisung bestätigen
- Ihre Karten schützen
- Ihre Absichten klar äußern
- Den Spielverlauf verfolgen
- Handeln, wenn sie an der Reihe sind
- Ihr Recht zu handeln verteidigen
- Dafür sorgen, dass ihre Karten sichtbar sind
- Ihre Jetons richtig stapeln
- Während einer Hand am Tisch bleiben
- Sich zu äußern, wenn sie einen Fehler bemerken
- Den Tisch unverzüglich wechseln, wenn aufgefordert
- Einer Hand folgen
- Die Regeln respektieren und einhalten
- Generell zu einem ordnungsgemäßen Turnierverlauf beitragen
Während der Ausspielung eines Pots darf nur Deutsch oder Englisch gesprochen werden.
Bei den verschiedenen Handlungen sind einfache, unmissverständliche, international gängige Ansagen zu gebrauchen:
Aktive Ansagen:
- setzen (bet)
- erhöhen (raise)
- mitgehen (call)
- all-in (das Setzen aller Jetons)
- raise pot (nur bei Pot-Limit Varianten)
- ergänzen (complete)
Passive Aktionen:
- passen (fold)
- schieben (check)
Die Verwendung von Mobiltelefonen, Tablets, Laptops oder anderen elektronischen Geräten während der Hand wird unter keinen Umständen geduldet.
- Für Telefonate muss der Spielgast den Tisch verlassen
- Geräte können neben dem Spieltisch abgelegt werden
- Das Spiel darf nicht aufgehalten oder gestört werden
- Jetons und Karten müssen jederzeit sichtbar sein
- Ein zügiger Spielverlauf muss gewährleistet sein
Grundsätzlich sind Deals in jedem Turnier erlaubt, sofern sie nicht gegen die Spielbestimmungen verstoßen.
Regeln:
- Alle Deals werden offiziell bekannt gegeben
- Deals müssen direkt am Finaltisch getroffen werden
- Spielgäste haben höchstens 10 Minuten Zeit
- Bei keiner Einigung läuft das Turnier weiter
- Beteiligten sollen den Finaltisch nicht verlassen
- Eine Person als Unterstützung ist erlaubt
Bei Weiterspielen nach Deal:
- 10% des verbleibenden Preispools müssen ausgespielt werden
- Deal-Berechnung: ICM oder Chip Chop
- Schriftliche Vereinbarung mit Unterschriften
- Levelzeit: 15 Min (regulär) / 10 Min (Turbo)
Eine Shot Clock (Zeitlimit für eine Entscheidung) kann in einer bestimmten Phase eines Turniers oder in allen Phasen verwendet werden.
Den Spielfluss beschleunigen und eine faire Entscheidungszeit gewährleisten.
Die genauen Regeln werden von der Turnierleitung festgelegt und veröffentlicht.
Bei allen TEXAS HOLD'EM und OMAHA Spielen gibt es folgende Varianten:
a) Double Board:
Der Croupier gibt zwei Boards, bestehend jeweils aus „Flop", „Turn" und „River". Der Pot wird zu gleichen Teilen zwischen diesen „Boards" geteilt.
b) Flip:
Jeder Spielgast setzt vor dem Spiel einen dem Limit angebrachten Betrag und der Croupier gibt das „Board" ohne eine weitere Einsatzrunde und es kommt sofort zum „Showdown".
c) Bomb Pot:
Jeder Spielgast setzt vor dem Spiel einen dem Limit angebrachten Betrag und der Croupier gibt den „Flop" ohne eine weitere Einsatzrunde. Das Spiel wird nach dem „Flop" normal fortgesetzt.
Die Turnierleitung bzw. die Direktion behält sich vor, ein Turnier abzusagen oder den Ablauf kurzfristig zu ändern.
Turnierverlauf
Kein Spielgast, der ein Re-buy durchführen möchte, darf eine Hand verpassen.
Wenn „Re-buy" annonciert wird, verpflichtet sich der Spielgast das Re-buy durchzuführen.
Für Spielgäste, die bereits mitgespielt haben, besteht die Möglichkeit sich erneut in das Turnier einzukaufen.
- Die Dauer wird von der Turnierleitung vor Turnierstart festgelegt
- Endet mit Erreichen der Preisgeldränge
- Spielgäste erhalten den kompletten Starting Stack
Sollte bei Bounty Turnieren ein Bounty Chip zum Einsatz kommen:
- Der Chip hat nur den Wert des Bounty Betrags
- Das Setzen des Bounty Chips gilt nicht als All-in
- Ein gesetzter Bounty Chip gilt als Call oder Minimum Bet
Das Kartendeck kann jederzeit durch die Turnierleitung oder das Floor-Personal getauscht werden.
Eine Hand gilt grundsätzlich als gepasst, wenn:
- Ein Spielgast seine Karten verdeckt mit eindeutiger Vorwärtsbewegung abwirft (auch außerhalb der Reihenfolge)
- Die Karten vorsätzlich vor einer möglichen aktiven Handlung selbständig geöffnet werden
- Sie die bereits abgelegten Karten berühren
- Alle Side Pots sind getrennt voneinander abzuwickeln
- Pots werden vor einer Teilung nicht miteinander vermischt
- Wichtig: Spielgäste dürfen in keinem Fall den Pot berühren
Nachdem eine annehmbare Zeit für die Entscheidung abgewartet und die Turnierleitung zur Zeitnahme gerufen wurde:
- Der Spielgast hat noch eine weitere Minute Zeit
- Die letzten 10 Sekunden werden laut heruntergezählt
- Ohne Entscheidung ist die Hand tot
- Strafe: Absichtliche Spielverzögerung wird bestraft
- Turbo-Turniere: 30 Sekunden Bedenkzeit mit 5 Sekunden Countdown
Um Verzögerungen zu vermeiden, gelten folgende Abläufe:
- In den letzten 7-15 Minuten des letzten Levels hält der Turnierleiter die Uhr an
- Ein Spielgast zieht eine Karte zwischen 3 und 5
- Diese bestimmt die verbleibenden Hände des Spieltages
- Nach Bekanntgabe werden diese an allen Tischen gespielt
Im Laufe eines Turniers steigen die Blinds immer weiter. Irgendwann sind kleine Chips nicht mehr nötig.
🎲 Chip Race - Was ist das?
Wenn kleine Chips nicht mehr gebraucht werden, müssen sie aus dem Spiel genommen werden. Aber wie tauscht man z.B. 3 x 100er Chips um, wenn der kleinste Chip jetzt 500 ist?
Die Blinds sind jetzt 2.000/4.000. Die 100er Chips werden nutzlos.
Du hast: 3 x 100er Chips = 300 Chips
Problem: 300 kann man nicht sauber in 500er umtauschen!
Lösung - Chip Race:
- Du bekommst 1 Karte pro 100er Chip (also 3 Karten)
- Höchste Karte(n) am Tisch gewinnen die neuen 500er Chips
- Du kannst maximal 1 neuen 500er Chip gewinnen
- Niemand kann durch Chip Race ausscheiden
🔄 Colour-up - Was ist das?
Das ist der einfache Fall: Deine kleinen Chips lassen sich sauber umtauschen.
Du hast: 20 x 100er Chips = 2.000 Chips
Umtausch: 4 x 500er Chips = 2.000 Chips
Kein Problem! Passt genau, kein Chip Race nötig.
- Colour-up: Einfacher Umtausch (geht auf)
- Chip Race: Rest-Chips werden "verlost" (geht nicht auf)
- Wann? Normalerweise in der Pause, wenn neue Blinds kommen
- Du musst anwesend sein! Sonst verlierst du deine Chips
- Runden: Es wird kaufmännisch gerundet (ab 250 = 500er Chip)
Diese Regelung tritt vor dem Erreichen der Preisgeld-Platzierungen in Kraft.
Ablauf:
- Alle Tische spielen eine Hand zu Ende und unterbrechen
- Sobald alle Tische fertig sind, wird die nächste Hand gegeben
- Wiederholung bis Preisgeld-Ränge erreicht sind
a) All-in während Hand for Hand:
- Clock wird gestoppt
- Spielgäste decken Karten noch nicht auf
- Warten bis alle anderen Tische fertig sind
- Dann erfolgt der Showdown
b) Gleichzeitiges Ausscheiden (verschiedene Tische):
Diese Spielgäste teilen sich den abschließenden Turnierplatz.
c) Gleichzeitiges Ausscheiden (selber Tisch):
Die zu Beginn der Hand höhere Chipsumme entscheidet über die Platzierung.
- Die Sitzplätze werden zufällig ausgelost (wie Re-Draw)
- Die Position des Button wird neu ausgelost
- Es kann passieren, dass ein Spielgast die gleiche Position wie vorher hat
- Final Table wird je nach Turnierart Turniermodus +1 gespielt (z.B. 6-handed wird zu 7 gestartet)
- Maximal sind es 9 Plätze
- Der Button hat immer das Small Blind
- Das Big Blind erhält die erste Karte
- Button muss so positioniert werden, dass kein Spielgast zweimal das Big Blind hat
- Leveldauer halbiert sich automatisch
- Big Blind Ante kommt auch im Heads-up zum Einsatz
Das Recht zur Anfechtung einer Hand erlischt mit dem Beginn einer neuen Hand (Schneiden der Karten).
Gewinnerhände:
- Floor-Personal darf keine aufgedeckte Gewinnerhand einziehen
- Spielgäste sollen Personal bei Fehlern unterstützen
- Irrtümlich zugestellter Pot muss korrigiert werden
Ungeschützte Hände:
- Kein Anspruch auf Wiedergutmachung
- Bisheriger Einsatz wird nicht zurückgegeben
- Ausnahme: Bei eigener Erhöhung ohne Call wird die Erhöhung zurückgegeben
Alle Karten aufdecken:
Der Croupier ist angewiesen, alle Hände aufzudecken.
Reklamationsfrist:
Playing the Board:
Um Anspruch auf den Pot zu haben, muss ein Spielgast bei „Playing the Board" seine Hole Cards öffnen.
Zeigt ein Spielgast eine oder mehrere seiner Hole Cards vor Beendigung der Hand:
- Seine Hand ist passiv
- Kann im Sinne der Fairness für ungültig erklärt werden
- Vorsätzliches Öffnen wird mit Strafe geahndet
Abgelegte Hand:
Eine Hand gilt als gepasst, wenn ein Spielgast zumindest eine seiner Hole Cards öffnet, um vorsätzlich eine Reaktion von Mitspielern zu erlangen, bevor er sich zu einer Aktion deklariert hat.
"Show one – show all":
Zeigt ein Spielgast seine Hole Cards einem anderen Spielgast, so muss er sie auf Verlangen allen Spielgästen zeigen.
Alle Turniere werden mit einem Big Blind Ante gespielt.
- Wird auch im Heads-up beibehalten
- Wenn ein Spieler nicht genug Chips hat: Zuerst Big Blind, dann Ante
Chip Race:
- Jeder Spielgast kann maximal einen Chip des nächst höheren Wertes gewinnen
- 2-3 Minuten vor der Pause beginnt der Chipleader
- Beginnt immer bei Platz 1
- Kein Spielgast kann durch Chip Race ausscheiden
- Es wird immer kaufmännisch gerundet
- Chipleader sollte anwesend sein
Colour-up:
Die Turnierleitung kann jederzeit das Umtauschen von Jetons mit niedrigem Nennwert durchführen. Der Spielgast muss beim Colour-Up persönlich anwesend sein.
Neuer Level:
Wenn das Zeitlimit abgelaufen ist und eine neue Runde angesagt wird, gelten die neuen Limits für die nächste Hand. Eine neue Hand beginnt immer mit dem Schneiden der Karten.
Spielstart am Tisch:
Das Spiel an einem Tisch wird erst ab drei Spielgästen begonnen.
Jeder Spielgast muss seinen Platz eingenommen haben, sobald der Croupier dem Button die letzte Karte gegeben hat.
- Sitzt ein Spielgast nicht auf seinem Platz: Karten werden aus dem Spiel genommen
- Um Zeit zu beantragen, muss der Spielgast auf seinem Platz sitzen
Es handelt sich um einen Misdeal wenn:
- a) Zwei oder mehr zusätzliche Karten ausgeteilt wurden
- b) An einen Spielgast keine Karten ausgeteilt wurden
- c) Die erste oder zweite Karte aufgedeckt wurde
Ist ein Spielgast All-in, muss er an seinem Platz bleiben, bis das Spiel beendet ist.
Bei Split-Pots:
- Der Spielgast mit der schlechteren Position erhält die Odd Chips (nicht teilbare Chips)
- In Stud Games gehen Odd Chips an die High Card mit höchstem Farbenwert
- Bei Omaha/Stud 8 or better wird der Pot bis zum geringsten Chip geteilt
Etikette & Strafen
Spielgäste sind verpflichtet, andere Spielgäste im selben Turnier zu schützen. Aus diesem Grund dürfen Spielgäste:
- a) Zu keinem Zeitpunkt aktive Hände offenlegen
- b) Keine Ratschläge geben oder Kritik üben, bevor die Aktion beendet wurde
- c) Eine Hand nicht kommentieren, die nicht offenliegt bzw. Strategien mit einem Zuschauer oder Mitspielern diskutieren
- d) Keine Rücksprache halten mit einem außenstehenden Ansprechpartner
Poker ist ein individuelles Spiel.
Folgendes ist generell verboten und wird bestraft:
- Soft Play: Einem anderen Spielgast vorsätzlich Jetons zuspielen
- Rabbit Hunting: Weiteres Aufdecken von Common-Cards nach Spielende
- Angel Shooting: Sich durch unfaire Taktiken einen Vorteil verschaffen
- Absprachen jeglicher Art
Das Beleidigen anderer Spielgäste, der Turniermitarbeiter oder des Personals des Veranstaltungsortes werden nicht toleriert.
Unflätige, obszöne oder beleidigende Äußerungen werden bestraft. Wiederholte indirekte unflätige Äußerungen können zum Turnierausschluss führen.
Strafen werden durch den Poker Manager oder die Turnierleitung ausgesprochen:
- Mündliche Verwarnung
- Missed Hand Penalty
- Disqualifikation
Die Strafe kann einfach oder mehrfach ausgesprochen werden.
Die Turnierleitung behält sich das Recht vor, bei Verstößen gegen die Etikette Teilnehmer vom Spiel auszuschließen.
Beispiele für Verstöße:
- Berühren fremder Karten oder Jetons
- Spielverzögerung
- Absichtlich geäußerte Falschaussagen
- Handlungen außerhalb der Reihe
- Aufdecken der Hole Cards während laufendem Spiel
- Ungebührliches Benehmen
Alle Turnierteilnehmer müssen sich während der Veranstaltung in allen Turnierbereichen höflich und respektvoll benehmen.
Spielgäste, deren persönliche Hygiene oder Gesundheitszustand andere Mitspieler an den Tischen beeinträchtigt, können vom Spiel ausgeschlossen werden.
Sitzordnung im Turnier
Die Platzvergabe im Turnier erfolgt mittels Auslosung, basierend auf der zu erwartenden Teilnehmeranzahl.
- Zusätzliche Tische können jederzeit hinzugefügt werden
- Die Turnierleitung kann die Sitzordnung ändern für:
- Spielgäste mit besonderen Bedürfnissen
- Ausgleich der Spieleranzahl zu Turnierbeginn
- Spielgäste erhalten kompletten Starting Stack
- Übernahme aller Rechte und Pflichten jeder Position (außer zwischen Small Blind und Button)
Ist ein Turnier nicht ausverkauft, können einige Plätze für eventuell zu spät kommende Gäste freigehalten werden.
Die Anzahl der freigehaltenen Plätze entscheidet die Turnierleitung.
Für alle gekauften Turniertickets ist ein Sitzplatz bis zum Ende des ersten Levels garantiert.
Warteliste (first come, first serve):
- Spieler ohne Sitzplatz werden in Reihenfolge des Eintreffens vorgemerkt
- Diese Spieler haben Vorrang gegenüber nach Turnierstart eintreffenden Spielern
- Re-entries sind neuen Spielern gleichgestellt
- Alle Akkreditierungen vor Ende der Late Registration haben Teilnahmemöglichkeit
Bei mehrtägigen Turnieren sind alle Spielgäste bei der Wiederaufnahme des Turnierspiels verpflichtet, sich mit einem gültigen Lichtbildausweis zu identifizieren.
Spielgäste, die sich in einer Hand befinden, müssen an ihrem Platz bleiben.
Spielgäste, die von einem aufgelösten Tisch kommen, übernehmen auf dem neuen Platz die Rechte dieses Platzes.
Es ist möglich in das Small Blind, Big Blind und auf den Button zu kommen.
Wird ein Spielgast angehalten seinen Sitzplatz zu wechseln:
- Jetons müssen sichtbar transportiert werden
- Der neue Sitzplatz muss sofort eingenommen werden
Von einem Stack spricht man in der Regel bei 20 übereinander gestapelten Jetons.
- Jetons mit dem höchsten Wert müssen jederzeit sichtbar sein
- Spielgäste haben nur bei All-in Anspruch auf genaue Zählung
- Die Karten jedes Spielgasts müssen permanent sichtbar auf dem Tisch liegen









